Werter curato,
wenn Sie darlegen, dass es Sie ermattet, weil einiger User einen Dialog oder eine Kontroverse verweigern, dann habe ich dazu ein gewisses Verständnis, das ich auch erklären kann und dass Sie auch durch unsinnigen Beleidigungen belastet werden, kann ich sehr wohl nachvollziehen und begrüße es, dass centaurea entsprechend reagiert hat.
Ich denke Sie haben Recht, wenn Sie bei vielen Usern eine Verweigerungshaltung erkennen. Die Frage ist aber: warum?
In Ihren ersten Beiträgen bitten Sie zu verstehen, dass Sie auf Grund Ihres relativ jungen Alters und einer liberalen na. Erziehung den Eindruck hätten, dass vieles, was in der Diskussion auftaucht, für jemand der später geboren wurde, nicht mehr greifbar und wirklich „weit, weit“ weg ist.
Hier ist einer der Schlüssel, dieser genannten Verweigerungshaltung.
Dieses „weite Wegsein“ erscheint z.B. mir als Erklärung, eine neue, moderne, sich reformierte NAK darstellen zu wollen. Da ich, wie auch viele andere User, eine gegenläufige Betrachtungsweise habe, wird ein Dialog hier schwer. Es ist etwa so, wie wenn zwei Diskutanten über Strecken von A nach B diskutieren und einer spricht fast ausschließlich über die Leistungsfähigkeit seines neuen Autos, während sein Gegenüber immer wieder die Notwendigkeit des Ausbaus öffentlicher Verkehrsmittel ins Spiel bringt. Beiden geht es um Mobilität, aber beide sehen diese aus unterschiedlicher Perspektive. Irgendwann wird das tatsächlich nerviv und irgendwann verlieren beide die Lust weiter zu diskutieren.
Ich empfinde, dass Sie, lieber curato, in eine heile na. Welt hineingeboren wurden und nach Ihrem Heranwachsen immer wieder die Frage stellen: „ Was ihr bloß habt?
Curato, irgendwann werden auch Sie feststellen, dass Sie prägende Erfahrungen nicht mehr zugunsten junger, engagierten Berufsoptimisten aufgeben wollen. Nennen Sie es ruhig Altersstarrsinn. Hier im Forum schreiben User verschiedener Altersstufen und ich verstehe, wenn der/die eine oder andere sich nicht mit dem Hinweis auf ein „Altapostolischsein“ überzeugen lässt. Es gibt unter diesen nämlich gottsuchende Menschen, die seit ihrer „Erwählung“ und Versiegelung geglaubt haben, dass sie vom NAK-Altar göttliche Wahrheiten erfahren, weil Gott sie aus Gnaden erwählt hat und erleben – neben ernstzunehmenden und aufrichtigen Amtsträgern eine nicht unbeträchtliche Anzahl „heraufgebuckelter Schleimer“, die nicht in der Lage sind, sich in die Tiefen einer verlassenfühlenden Seele zu versetzen. (Ich empfinde in Gedanken Ihren ansteigenden Blutdruck) Es wäre vielleicht sinnvoll, auch einmal das Gebilde "Amtskörper" zu diskutieren.
Es kommt im Laufe der Zeit eine Phase, in der man nicht mehr bereit ist zu verzeihen und zu vergessen. Nun, das Verzeihung darf von einem aufrichtigen Christen erwartet werden. Das Vergessen aber wäre sträflich und es bedeutete, gemachte Erfahrung über Bord zu werfen. Man hätte nichts gelernt und von seinem Lehrgeld nichts zurückbekommen.
Sie schreiben:
„Für etliche scheine ich hier die personifizierte NAK zu sein, die auch an allen individuellen und kollektiven Fehlern dieser Kirche schuld zu sein hat“.
Ihr Eindruck täuscht Sie nicht, curato. Die Art, wie Sie sich insbesondere am Anfang Ihrer Beiträge dargestellt haben, ließ auch mich eine solche Annahme vermuten. Die Vermischung aber, wonach Sie deshalb für alle Fehler dieser Kirche schuld seien, ist nicht haltbar.
Ein Beispiel: Sie schrieben von der NAK als Weltkirche. (vielleicht auch als Teil der Weltkirche zu verstehen). Der Kritiker schüttelt verständnislos den Kopf und fragt sich, in welcher Welt curato lebt, wenn er angesichts rasant zerfallender Strukturen in der NAK solche Töne von sich gibt.
Oder: curato ist der Auffassung, dass jeder im Zeitalter des Internets Kontakt zur NAK-KL. haben kann, wenn er nur will. Dies, werter curato ist einfach insofern praxisfremd, weil auch Ihnen nicht unbekannt sein kann, dass es eine Menge na. Geschwister gibt, welche es nicht gewohnt sind, sich konzentriert hieb- und stichfest zu artikulieren.
Sie schreiben weiter:
Das schimmert selbst in Ihren Aussagen durch, werter Brombär, wenn Sie schreiben ... es wird aber nach m.M. nicht helfen, solange er Loyalität einem gnadenlosen Kehraus, einem großen Aufräumen na. Glaubenspraxis vorzieht. Ich kann nicht erkennen, dass hierzu Einsicht vorliegt, weder bei curato noch bei der na. KL.
Ja, curato, ich habe mir erlaubt, Sie stellvertretend und aufgrund ihrer bisherigen Darlegungen, für eine solche Haltung symbolisch zu machen. Das stimmt, darf aber keinesfalls auf Ihre Person allein verstanden werden. Vielmehr meine ich die KL der NAK.
Weiter schreiben Sie:
Selbst wenn ich den Ihrer Meinung nach "gnadenlosen Kehraus" vollziehen würde? Wem wäre geholfen? Würde ich die NAK ändern??! Und ich verstehe auch nicht, warum Sie dies als Gegenpol die neuapostolische Glaubenspraxis darstellen.
Hier ist kein einsamer, persönlicher Kehraus gemeint, sondern ein Kehraus der KL und der diese vertretenden Amtsinhaber.
. . . und ich verstehe auch nicht, warum Sie dies als Gegenpol die neuapostolische Glaubenspraxis darstellen.
Hier bleibt mir nur, mich sinngemäß zu wiederholen: Bleibt das eingeforderte „ Große Aufräumen“ aus, wird die Abwärtsspirale na. Gesamt-Entwicklung nicht aufgehalten werden können.
Die meisten Vorwürfe sind - tut mir leid - qualitativ nicht sonderlich hochwertig . . . und: Was mich ermattet, ist eher der verbreitete Unwillen wirklich ergebnisoffen diskutieren zu wollen . . .
Diese Feststellung könnte ebenfalls eine Ursache in den gefühlten Anfeindungen haben, weil sie arrogant verstanden werden kann. Stammapostel Urwyler hat das Volk Gottes (damals ausschließlich NAK) gelehrt, dass alles Göttliche „einfacher Natur“ sei. Religionswissenschaftliche Aspekte können also der Diskussion eher weniger zugrunde gelegt werden. Teilweise unflätige Beschuldigungen anstelle von Fakten sind zwar zuzugeben, dürfen aber nicht zu Einschätzung lapidarer Diskussionen herhalten .
Die Unfähigkeit, ergebnisoffen zu diskutieren ist für viele - aufgrund gemachter Erfahrungen - zu einem kaum überwindbaren Hindernis geworden.
Bb.
_________________ Das ist unsere Berufung, dass einer dem anderen Rast biete, auf dem Weg zum ewigen Haus.
Zuletzt geändert von Brombär am 05.11.2017, 16:28, insgesamt 1-mal geändert.
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