Zitat aus der verlinkten HP von Detlef Streich:
Zitat:
Manche fragen auch, wieso es eigentlich kommt, dass LINDD in der Arbeit auf die ablehnende Haltung der KL stößt. Diese Frage ist doch aufgrund vielfältiger Erfahrung sehr leicht zu beantworten: "Es verlangt menschliche Größe, nachweisbares Fehlverhalten zuzugeben und gemeinsam nach Lösungen zu suchen…"
Gerade Stap Schneider ignoriert jegliche Versuche der Kontaktaufnahme seitens LINDD und verweigert damit den betroffenen Opfern eine entsprechende Hilfestellung, die er als Kirchenpräsident aber unbedingt mit auf den Weg bringen müsste, wenn er seine Aufgabe verantwortungsvoll wahrnehmen würde. Fehlt ihm also nur die von LINDD angesprochene "Größe" als Voraussetzung oder steht mehr dahinter?
Ich denke, es steckt viel mehr dahinter als die Frage nach der menschlichen Größe. Sicherlich, Fehler einzugestehen oder auf selbst verschuldete Missstände hinweisen zu müssen etc., ist nicht leicht und nicht jeder hat den Mut dazu. Das hängt u.a. mit dem jeweiligen Selbstbewusstsein und der damit verbundenen Authentizität zusammen.
Aber das eigentlich Problem liegt m.E. woanders. Missstände zuzugeben, die es aufgrund des eigenen Anspruchs nie hätte geben dürfen, werfen Fragen auf und zwingen in die Defensive. Damit beginnt die Angst vor einer befürchteten Lawine aus Folgekosten. Zuerst wird der (haus)eigene Anspruch in Frage gestellt. Dann all jene, die von diesem Anspruch profitiert haben (und noch profitieren). Sodann das ganze System, in dessen biotopartigem Schutzwall eine derartige Soße überhaupt gedeihen konnte. Und ganz am Schluss kippt das Ganze und es werden Rechnungen aufgemacht und Rechenschaften gefordert, die u.U. auch noch ans Eingemachte (nicht zuletzt der weidlich genossene Amtsstatus und vor allem die gehorteten Gelder etc.) gehen. Für die Kirchenleitung und jeden einzelnen Statusträger steht so viel auf dem Spiel, dass der durch die persönliche Aufrichtigkeit entstehende Gewinn den befürchteten - gesamtkirchlichen wie individuellen - Verlust nie und nimmer aufzuwiegen scheint.
Und gemessen an dem, was diese Leute umtreibt, ist das wohl auch so. Denn was diese Leute und das ganze System leben, war in den seltensten Fällen Wahrheit und Wahrhaftigkeit, dafür aber fast ausschließlich Berechnung und brutale Durchsetzung systemischer Interessen. Hier zählt, wie in jedem geschlossenen System, nicht das Einzelschicksal, sondern das große Ganze. Es ist wie im Krieg: Das Volk (und vor allem seine Führer) will überleben - dafür müssen Einzelne schon mal den Tod, zumindest jedoch jede Form von Nachteilen in Kauf nehmen. Das muss dem Volke Gottes zugemutet werden dürfen (OT J.G.Bischoff) ...